Das Konzept Homeoffice ist längst in der Arbeitswelt angekommen – auch in Deutschland. Trotzdem ist dieser Bestandteil des Smarter Working lange noch nicht so verbreitet, wie man es sich wünschen würde: Immerhin bietet das Konzept klare Vorteile und Chancen für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber. Um diese auch mal praktisch aufzuzeigen, wollen wir in diesem Beitrag an einem Beispiel verdeutlichen, welche konkreten Benefits 2 Tage Homeoffice in der Woche bedeuten.
Durchschnittliche Zahlen zum Arbeitsalltag der Deutschen
Im Jahr 2016 gab es in Deutschland rund 43 Millionen Erwerbstätige, von denen rund 50 % Pendler sind, die eine gewisse Strecke zurücklegen müssen, um sich von ihrem Wohnort zu ihrem Arbeitsplatz zu bewegen. Dabei legen sie laut einer Untersuchung der Bundesagentur für Arbeit im Schnitt 46 Kilometer pro Tag zurück.
Dabei brauchen sie für eine Strecke im Schnitt rund eine halbe Stunde, für Hin- und Rückweg also eine Stunde. Das trifft natürlich nur zu, wenn sie nicht im Stau stehen: Damit verbringen Auto-Pendler rund 58 Stunden pro Jahr. Übrigens wählen 70 % der Deutschen das Auto oder das Motorrad, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen.
Wenn Sie zu denjenigen gehören, die kürzer als 45 Minuten für eine Strecke brauchen, können Sie sich glücklich schätzen: Wer länger als eine Dreiviertelstunde für den Arbeitsweg braucht, leidet nicht nur überdurchschnittlich häufig an Dauererkältungen, psychischen Belastungen sowie Nacken- oder Rückenschmerzen, er braucht auch deutlich mehr Schlaf als seine Arbeitskollegen. Darüber hinaus gilt für Personen, die täglich mehr als 45 Minuten zur Arbeit pendeln (also 90 Minuten hin und zurück), ein um 40 % höheres Risiko geschieden zu werden.
Doch nicht nur auf dem Weg zur Arbeit bzw. nach Hause ist man dazu gezwungen, wichtige Lebenszeit zu opfern: Auch unproduktive Meetings, wobei der Durchschnittsbüroarbeiter rund 1,5 Std./Tag in solchen verbringt, Ablenkungen durch Kollegen und unzureichendes technisches Equipment sorgen dafür, dass man sich nicht effektiv auf seine Arbeit konzentrieren und sie in der eigentlich benötigten Zeit erledigen kann.
Benefits von zwei Tagen Homeoffice pro Woche
Diese und weitere Faktoren sorgen dafür, dass nicht nur besser einsetzbare Arbeits-, sondern vor allem wertvolle Lebenszeit verloren geht und die Lebensqualität erheblich sinkt. Wer würde die Zeit, die er im Auto auf dem Weg zur Arbeit verbringt, nicht lieber mit seinen Liebsten verbringen, ein gutes Buch lesen oder einfach noch ein Stündchen länger schlafen?
Deshalb zurück zu unserer zu Anfang aufgestellten Rechnung: Welche Vorteile hätte man davon, zwei Tage pro Woche im Homeoffice zu arbeiten?
Wir haben für diese Rechnung mal ein paar Durchschnittswerte zusammengetragen: So würde man bei zwei Tagen Homeoffice in einer 5-Tage-Woche folgendes sparen:
- 2 Stunden Fahrzeit für den Weg zwischen Wohnort und Arbeitsplatz
- 92 zurückgelegte km zwischen Wohnort und Arbeitsplatz
- 17,44 kg CO2-Ausstoß bei 92 gesparten Kilometern
- Rund 16 € für Sprit & Abnutzung des Autos bei gesparten 92km (Mittelklassewagen mit 8l Verbrauch // 1,55€/l Benzin = 11,41 € Spritkosten + 4,60 € Abnutzung)
Diese Werte allein mögen manche schon überraschen, doch wenn man sie erst auf ein ganzes Jahr hochrechnet, werden Sie staunen!
Jährliche Ersparnis…
Grundsätzlich geht man von rund 220 Arbeitstagen pro Jahr aus, nachdem Wochenenden, Urlaub, Feier- und Krankentage von den 365 Tagen eines ganzen Jahres abgezogen wurden. Wenn wir darauf unser 3:2 Verhältnis von Arbeitstagen im Büro und Homeoffice anwenden, kommen wir zu 132 Büro- und 88 Homeoffice-Tagen.
Multiplizieren wir die oben genannten Werte, die die Ersparnis bei zwei Tagen Homeoffice wiederspiegeln, mit dem Faktor 44, um auf die genannten 88 Homeoffice-Tage/Jahr zu kommen, ergibt sich folgendes:
- 88 Stunden Fahrzeit
- rund 4050 zurückgelegte km
- 767,36 kg CO2-Ausstoß
- über 700 € für Sprit & Abnutzung des Autos
Diese gigantischen Werte könnte man einsparen, wenn man für ein Jahr lang die Arbeit an zwei Tagen pro Woche auf’s eigene Zuhause verlegt. Natürlich ist das nur eine grobe Rechnung mit Durchschnittswerten, doch es ist trotzdem erkennbar, dass man eine Menge Zeit und Geld sparen und zusätzlich etwas für die Umwelt tun würde!
Die richtige Ausstattung fürs Homeoffice
Um diese Werte ausnutzen zu können und das effiziente Arbeiten in den eigenen vier Wänden umzusetzen, benötigt es jedoch einiges: Dabei geht es neben Disziplin, Eigenverantwortung und der technischen Grundausstattung vor allem um eine schnelle Internetleitung und ein passendes Tool fürs Präsenzmanagement. Letzteres sorgt dafür, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und -nehmer nicht unnötig belastet und transparent sichtbar gemacht wird, wann der Homeoffice-Worker aktiv und erreichbar für seine Kollegen ist.
Über das Ziel dieses Artikels
Welche Vor- und Nachteile das Konzept des Homeoffices hat, soll an dieser Stelle nicht erörtert werden. Ziel dieses Beitrags war vor allem am praktischen Beispiel darzustellen, welche Ersparnis von Zeit, Geld und CO2-Ausstoß man durch zwei Tage Homeoffice gewinnen kann. Wenn Sie dadurch einen Denkanstoß erhalten haben, hat dieser Artikel sein Ziel erreicht!
Wenn Sie mehr zum Thema Homeoffice erfahren wollen, lohnt sich ein Blick in unsere anderen Blogbeiträge zu diesem Thema, beispielsweise „Work@Home – Smarte Vorteile mit dem Arbeitsmodell der Zukunft“.
Quellen:
- http://karrierebibel.de/berufspendler/
- http://www.zeit.de/2014/22/mobilitaet-pendler-arbeitsweg
- Statistisches Bundesamt: Berufspendler, Infrastruktur wichtiger als Benzinpreis, Destatis 6. Mai 2014
- http://www.wiwo.de/erfolg/beruf/pendeln-arbeitszeit-e-mails-das-arbeitsleben-der-deutschen-in-zahlen/12454702.html
- http://www.co2online.de/klima-schuetzen/mobilitaet/auto-co2-ausstoss/
Trackbacks/Pingbacks