Die Nachfrage nach Videokonferenz- und Kollaborationswerkzeugen war noch nie so groß wie in der aktuellen Lage.

Überall, wohin wir blicken, werden Events abgesagt, Ausgangssperren auferlegt und Versammlungen untersagt. Zuerst war es die Mobile World conference, die gezwungen war, abzusagen, da sich COVID-19 ausbreitete. Dann folgten ITB, Facebook F8 und der Adobe-Gipfel, gefolgt von Googles jährlicher Entwicklerkonferenz, Microsofts MVP-Gipfel und IBM Think.

Doch nicht nur internationale Konferenzen leiden unter dem Coronavirus. Auch Unternehmen sind gezwungen, ihre Meetings und Konferenzen in die sicherere, flexiblere Umgebung der Cloud zu verlagern.

Sogar größere Marken wie Facebook, Google und Salesforce lasse ihre Mitarbeiter von zu Hause arbeiten.

Kostenloser Zugang zu Videokommunikation und Zusammenarbeit

Die gute Nachricht für Unternehmen, die im Moment nicht das Budget für eine Umstellung auf große Lösungen haben oder für die Einrichtung von Videokonferenzräumen, ist, dass es einen einfacheren Weg gibt, sich weiterzuentwickeln. Lösungsanbieter reagieren auf die steigende Nachfrage nach Cloud-Kommunikatioslösungen, indem sie intuitiv und schnell einsetzbare Lösungen anbieten.

Obwohl Slack, Microsoft, Zoom und andere einen beträchtlichen Anstieg der Nutzerzahlen verzeichnen, wollen diese Unternehmen nicht als Pandemie-Profiteure gelten. Die Marktführer im Bereich Videokonferenzen bieten kostenlose Versionen einiger ihrer Premium-Tools an und können so den kleinen Prozentsatz der weltweiten Belegschaft, der aus der Ferne arbeitet, vergrößern.

Wenn Sie bereit sind, den Wechsel in die Cloud zu vollziehen, Ihr Budget aber nicht, können Sie hier die benötigten Tools kostenlos erhalten.

8×8

8×8 kündigte kürzlich eine erweiterte Palette globaler Funktionen für die eigenständige und kostenlose Version von 8×8 Video-Meetings an. Das Unternehmen hat nun die Möglichkeiten und die globale Reichweite der Funktionen innerhalb von 8×8-Videokonferenzen erweitert und bietet Mitarbeitern und Unternehmen ortsunabhängigen Zugang zu unbegrenzten Meetings über jedes mobile Gerät oder jeden mit dem Internet verbundenen Desktop.

Seit Anfang Februar ist die Nachfrage nach 8×8-Videobesprechungen deutlich gestiegen, da Anwender aus mehr als 125 Ländern die Tools jetzt nutzen.

Microsoft-Teams

Um die wachsende Nachfrage nach Videokonferenzen und Fernarbeit zu unterstützen, bietet die Marke Microsoft jetzt auch für die Premiumklasse von Teams eine kostenlose sechsmonatige Testversion an. Ursprünglich war der Premium-Test für Krankenhäuser, Unternehmen und Schulen in China, wo der Ausbruch begann, verfügbar. Da sich die Infektion jedoch ausgebreitet hat, stellt Microsoft seine Technologie weltweit zur Verfügung.

Die kostenlose Testversion umfasst die Planung von Meetings und alle Funktionen zur Zusammenarbeit der Teams, mit Ausnahme von PSTN-Konferenzen.

Cisco Webex

Um auf die wachsende Nachfrage zu reagieren, hat Cisco die Möglichkeiten seines kostenlosen Angebots in allen Ländern, in denen die Technologie verfügbar ist, erweitert. Die aktualisierte kostenlose Version umfasst nun die Unterstützung von bis zu 100 Teilnehmern sowie die unbegrenzte Nutzung ohne zeitliche Einschränkungen. Zusätzlich zu den bestehenden VoIP-Funktionen ist auch eine gebührenpflichtige Einwahl möglich. Darüber hinaus arbeitet Cisco eng mit Partnern zusammen, um Unternehmen, die in der aktuellen Umgebung noch keine Webex-Kunden sind, kostenlose 90-Tage-Lizenzen anzubieten.

Zoom

Obwohl Zoom schon seit einiger Zeit eine kostenlose Version seiner Software zur Verfügung steht, wurde die Lösung mit einer 40-Minuten-Begrenzung für alle Videogespräche geliefert. Ende Februar hob Zoom diese Zeitbegrenzung für Benutzer in China auf. Laut Eric Yuan, CEO von Zoom, will das Unternehmen den Menschen helfen, die am stärksten vom COVID-19-Virus betroffen sind.

Zoom hat seit Beginn der Verbreitung des Virus einen massiven Anstieg der Nutzung verzeichnet, wodurch mehr aktive Nutzer als je zuvor hinzugekommen sind. Leider musste sich die Lösung auch der Kritik der Datenschützer aussetzen. Amerikanische Nutzer hatten sich darüber beschwert, dass „während Videoschalten über die Plattform plötzlich pornografische Inhalte und Hassbotshaften auf den Bildschirmen aufgetaucht seien“. Zudem soll die iOs-App Daten über das genutzte Gerät anFacebook übermittelt haben. Inwiefern diese Probleme auch in Deutschland relevant sind, wird derzeit in den Medien diskutiert. Datenschützer warnen jedoch vor Datenlecks. Vor wenigen Tagen überarbeitet Zoom seine Datenschutzerklärung und versprach nciht länger persönliche Daten über seine Nutzer auf Apple-Geräten an Facebook weiterzugeben. Die Datenschutzhinweise sind nun DSGVO-konform und vor allem auch verständlich. Mehr dazu..

GoToMeeting

Das Meetingtool von LogMeIn bietet eine 14-tätige kostenlose Testversion, die ohne Kreditkarte buchbar ist. Aktuell ist die Testversion für bis zu 250 Teilnehmer verfügbar.

Die Lösung ist perfekt für Online-Meetings, da sie keine Installation von Software benötigt, sondern mit einem Klick gestartet werden kann. Ob im Konferenzraum, am Schreibtisch oder Remote über Ihren PC, Mac oder Ihr Mobilgerät – Sie können sofort an Video-, Audio- und Online-Meetings teilnehmen, sie organisieren und/oder verwalten.

Mann mit Kaffee arbeitet zuhause am Laptop

Google Hangouts

Google hat schon seit einiger Zeit eine kostenlose Version von Hangouts zur Verfügung, aber es hat nicht viele der Tools auf Unternehmensebene angeboten, die moderne Unternehmen benötigen. Glücklicherweise hat das Unternehmen angekündigt, dass es bis zum ersten Juli allen Kunden der G-Suite und des Bildungswesens kostenlosen Zugang zu erweiterten Funktionen für Hangouts Meet bietet.

Das bedeutet, dass Sie jetzt kostenlos Meetings mit bis zu 10.000 Zuschauern oder 250 Besuchern in einer einzigen Domäne veranstalten können. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Meetings auch auf Google Drive aufzuzeichnen und zu speichern.

Avaya Spaces

Avaya spendete schon zu Beginn der Corona Krise Audio- und Videogeräte an die Mitarbeiter in China und leistete Unterstützung für einen schnellen Einsatz.

Aktuell unternimmt das Unternehmen Schritte, um mehr Unternehmen auf globaler Ebene zu unterstützen, indem es Avaya Spaces für kostenlose Cloud-Meetings und Zusammenarbeit anbietet. Avaya Spaces steht allen Bildungseinrichtungen und gemeinnützigen Organisationen auf der ganzen Welt zur Verfügung. Die kostenlose Lösung unterstützt Videokonferenzen für bis zu 200 Teilnehmer mit Zugang zu Video, Sprache, Chat, Content Sharing und Online-Meetings.

StarLeaf

StarLeaf, einer der weltweit führenden Anbieter von Besprechungsraum- und Videokonferenzlösungen, hat kürzlich neue Maßnahmen zur Unterstützung der Kunden bei ihren Bemühungen um Geschäftskontinuität angekündigt, wie z.B. eine kostenlose Version der Konferenzsoftware, die weltweit verfügbar ist.

Die kostenlose StarLeaf-Version ist weltweit für alle Geräte verfügbar. StarLeaf-Kunden, die sich nicht sicher sind, wie lange sie benötigen, um das Arbeiten aus der Ferne zu ermöglichen, können auf flexible Konferenzlizenzoptionen zugreifen, die es ihnen ermöglichen, ihre Technologie bei Bedarf zu erweitern.

Zoho

Zoho hat vor kurzem eine vollständige virtuelle Kooperationsplattform namens Remotely eingeführt. Die Lösung soll Unternehmen dabei helfen, während des Anstiegs der Coronavirus-Epidemie normal weiter zu arbeiten. Die Plattform wird bis zum 1. Juli 2020 kostenlos zur Verfügung stehen. Zu diesem Zeitpunkt wird Zoho die Situation überprüfen und eine mögliche Erweiterung liefern.

RingCentral-Sitzungen

RingCentral bietet bereits eine unverbindliche, kostenlose Testversion für Benutzer an, die an der Meeting-Software für die Zusammenarbeit interessiert sind. Als einer der führenden Anbieter in der VoIP- und Kollaborationsbranche bietet RingCentral Werkzeuge wie HD-Video und Bildschirmfreigabe innerhalb ihres Meetings-Stacks sowie Aufzeichnung und textbasierten Chat. Je nach Bedarf können Sie den privaten Chat oder den Gruppen-Chat innerhalb eines Meetings nutzen. In der kostenlosen Version von RingCentral-Meetings gibt es eine Beschränkung auf 40 Minuten für Gruppengespräche, aber es gibt keine Beschränkung für Einzelgespräche.

Dialpad-Über-Konferenz

Dialpad bietet Unternehmen die Werkzeuge an, die sie benötigen, um von überall zu arbeiten, wo immer eine Hochgeschwindigkeitsverbindung verfügbar ist. Der kostenlose Zugang zur Lösung wird auch in den nächsten Monaten fortgesetzt, da die Besorgnis über den Virus weiter wächst und Unternehmen dabei hilft, sich schneller an die sich ändernden Anforderungen der Belegschaft anzupassen.

Weitere Tools sind mit teilweise oder ganz kostenlosen Testversionen sind:

Die vollständige Liste finden Sie auch unter: https://www.uctoday.com/collaboration/video-conferencing/covid-19-ultimate-guide-to-free-video-conferencing-collaboration

Da weltweit immer mehr Unternehmen auf Videokonferenzen und Kollaborationstools setzen, stehen die Chancen gut, dass die Zahl der Unternehmen, die ihren Kunden kostenlose und erweiterte Lösungen anbieten, steigt.

Datenschutz in der Videokonferenz

Bevor Sie allerdings überhaupt eine Videokonferenzlösung einsetzen, sollten Sie einige Dinge beachten. Dr. Ralf Schadowski von der ADDAG GmbH& Co.KG fasst die wichtigsten Punkte zusammen:

„Binden Sie den Betriebsrat in Ihr Vorhaben ein und erstellen Sie ggf. eine Betriebsvereinbarung, in der geregelt ist, wie die Lösung genutzt werden soll und darf.

Ein wichtiger Punkt ist auch die Datensicherheit. Falls vorhanden, wenden Sie sich hierzu an den Datenschutzbeauftragten. Schließen Sie mindestens eine Auftragsverarbeitung nach Art 28 DSGVO / §62 BDSG ab, wenn die Videokonferenzlösung in einem Rechenzentrum innerhalb der EU betrieben wird oder ein Dienstleister zum Support eingesetzt wird.

Schließen Sie Standard-Datenschutzklauseln ab, wenn die Videokonferenzlösung in einem Rechenzentrum außerhalb der EU betreiben wird.

Lassen Sie eine Datenschutzbewertung durchführen, wenn mit Hilfe der Videokonferenzlösung auch Bildschirminhalte oder Dateien ausgetauscht werden sollen. In dem Fall müssen auch verbundene Verfahrensverzeichnisse nach Art 30 DSGVO / §70 BDSG gepflegt werden.

Lassen Sie eine Datenschutz-Folgeabschätzung erstellen, wenn Profile der Nutzer (An-/Abwesenheit, Leistungsverhalten) erzeugt werden könnten.

In jedem Fall sollten Sie die Mitarbeiter schulen und bei der Nutzung der gewählten Lösung unterstützen.

Bleiben Sie sicher und gesund und folgen Sie den Ratschlägen wie Sie mit der Verbreitung des Coronavirus umgehen und diese eindämmen können.“

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