Digitalisierung, Disruption, Demografie – diese drei „D“ bestimmen die Arbeit von Millionen Menschen. Die zunehmende Digitalisierung verändert Kundenbeziehungen und die Arbeit derjenigen, die an den Schnittstellen zum Kunden arbeiten. Die Disruption greift um sich. Bewährte Geschäftsmodelle werden durch Branchenfremde auf den Kopf gestellt – und radikal neu gedacht. Das gilt auch für tradierte Servicemodelle. Und die demografische Entwicklung führt dazu, dass in den Belegschaften immer mehr ältere Mitarbeiter zu finden sind und gleichzeitig eine junge Generation der Millenials mit gänzlich neuer Arbeitsethik in die Unternehmen einzieht.
Drei Herausforderungen also, die alle unmittelbar auf die Arbeit und die Arbeitswelt wirken. Daraus ergeben sich nicht nur neue Anforderungen an die Gestaltung der Arbeitswelt. Die Arbeitswelt ist auch ein Schlüssel, mit diesen drei Herausforderungen erfolgreich klarzukommen. Die Lösung heißt: Arbeitswelten anders denken – heute und in der Zukunft.
Die HCD Planungsgesellschaft plant und gestaltet seit über 20 Jahren erfolgreich Arbeitswelten für dialogstarke Teams und hat mit dem Buch „Arbeitswelten anders denken“ eine Sammlung von 20 Thesen vorgelegt, die Grundsätze für eine ganzheitliche Gestaltung der Arbeitswelt sind. Einige Beispiele daraus:
Erstes Beispiel
Eine gute Arbeitswelt ist einzigartig. Sie passt einzigartig gut zu Mensch und Aufgabe.
Form follows Function – dieser alte Leitsatz des Designs drückt viel aus von dem, was auch im HCD-Ansatz des „People – Process – Place“ steckt.
Die Arbeitswelt ist nie Selbstzweck, kann nicht normiert über ganze Unternehmenszweige hinweg gestaltet werden, sondern muss immer individuell zu den arbeitenden Menschen, zu den Prozessen und zuletzt auch zur vorhandenen Immobilie passen. Facility Management und Flächenoptimierung steht dabei erst an dritter, an letzter Stelle. Denn eine Arbeitswelt ist immer dann effizient, wenn sie bestmöglich die Aufgaben unterstützt, die in ihr bearbeitet werden. Basis dafür ist, dass der Mensch wertgeschätzt wird.
Wer in dieser Reihenfolge vorgeht, wird nicht immer im Rahmen der Corporate Workplace Strategy bleiben können, er wird dabei aber immer eine einzigartige, funktionsgerechte und effiziente Arbeitswelt schaffen.
Zweites Beispiel
Arbeitswelten gestalten heißt, Veränderungen managen.
„Das haben wir immer schon so gemacht!“ ist eine völlig normale, menschliche Reaktion auf Veränderung. Jede Veränderung ist zunächst grundsätzlich unbequem und widerspricht dem Gemüt der meisten Menschen. Wer Arbeitswelten schaffen will, die später funktionieren, muss Mitarbeiter begeistern und mitnehmen. Das Ziel der Reise muss gemeinsam entwickelt werden. Nur das kann ein Feuer entfachen, das weit über das eigentliche Projekt hinaus brennt. In Workshops und gemeinsamen Entwicklungsrunden entsteht ein von allen geteiltes Bild der künftigen Arbeitswelt. Mitarbeiter fühlen sich in ihren Bedürfnissen verstanden und tragen das Projekt mit.
Dieses Mitgestalten können führt dann durchaus dazu, dass die Mitarbeiter zu aktiven Botschaftern der Abteilung werden und internes Recruiting plötzlich an Fahrt gewinnt. Moderne Methoden für die Workshops wie Design Thinking helfen dabei, diese Verankerung der Veränderung im Team zu schaffen. Das ist Change Management im besten Sinne.
Drittes Beispiel
Smart Office ist die Arbeitswelt, die sich auf den Menschen einstellt.
Die Arbeitswelt der Zukunft ist smart. Das „Smart Office“ wird mit Automatisierung näher an den Menschen heranrücken.
Nach einmaliger Authentifizierung durch den Fingerabdruck werden Rechner und IT-Zubehör entsperrt. Der Tisch fährt auf die richtige Höhe und der Stuhl stellt seine Gasdruckfeder auf das bekannte Körpergewicht und die Größe des Mitarbeiters ein. Die Beleuchtung des Arbeitsplatzes wird aufgehellt, ein Flächenvorhang vor dem Fenster schließt automatisch, um Lichtspiegelungen auf dem Monitor zu verhindern. Themen wie Licht, Klima, Akustik sind für den Nutzer damit so vereinfacht, dass sie bedienungslos und optimal vorhanden sind.
Zukunftsmusik ist dieses Szenario nicht mehr. Und ob in der Zukunft tatsächlich überhaupt noch der Fingerabdruck dafür notwendig ist, dass der Arbeitsplatz „seinen“ Mitarbeiter erkennt, darf spätestens seit der Markteinführung von Apples neustem iPhone mit Gesichtserkennung stark bezweifelt werden.
Fazit: Es geht um die Bewältigung von Komplexität
Diese drei Thesen einer guten Gestaltung der Arbeitswelt von dialogstarken Teams, sind beispielhaft dafür, dass eine gute Planung immer auch ein komplexer, ganzheitlicher Prozess ist. Dabei gilt es, die Mitarbeiter mitzunehmen und einzubinden. Das Ergebnis ist dann stets eine optimale Arbeitswelt – wertschätzend gegenüber Mitarbeitern und Kunden, wirtschaftlich bei Flächennutzung und Betrieb und so visionär, dass sie aktiv auf die Arbeitgebermarke einzahlt, Mitarbeiter bindet und motiviert.
Das ist die Grundlage für qualitätsvollen Kundenservice heute und morgen.
Diese Thesen sind ein Auszug aus dem HCD Projektbuch „Arbeitswelten anders denken. 20 Thesen für ein besseres Morgen.“ Dieses steht kostenfrei unter http://www.hcd-gmbh.de/planbar zum Download zur Verfügung.
Sandra Stüve
s.stueve@hcd-gmbh.de
Michael Stüve
m.stueve@hcd-gmbh.de
Mit dem Wissen ihrer beruflichen Stationen in der Bürogestaltung und des Kundenmanagements gründete Sandra Stüve 1997 die HCD GmbH und berät seitdem Unternehmen bei der prozessorientierten, ganzheitlichen Planung von zukunftsweisenden Arbeitswelten.
Als einer der Ersten erkannte Michael Stüve, dass offene Arbeitswelten ganzheitlicher Planung bedürfen – besonders mit Blick auf die Akustik. So gründete er 1997 die HCD GmbH mit dem Ziel, wertschätzende, wirtschaftliche und visionäre Arbeitswelten für dialogstarke Teams zu gestalten.
Wirklich interessanter Beitrag. Gerade das dritte Beispiel „Smart Office“, fand ich spannend. Das der Arbeitsplatz den Mitarbeiter erkennt und darauf hin der Tisch auf die richtige Höhe fährt, der Stuhl seine Gasdruckfeder auf das bekannte Körpergewicht und die Größe des Mitarbeiters einstellt. Sowas klingt wirklich toll. Wir sind ein kleines Unternehmen und möchten unsere Bürofläche nun auch etwas smarter gestalten. Solche Maßnahmen haben wir noch nicht im Fokus, aber den Anfang möchten wir bspw. mit digitalen Türschilder für unseren Meetingraum machen. Ich bin gespannt, was in Zukunft sonst noch so alles möglich sein wird.