Mit 162,5 Metern ist der Post Tower in Bonn das höchste Bürogebäude in NRW und das höchste deutsche Hochhaus außerhalb von Frankfurt am Main. Das imposante Gebäude am idyllischen Rheinufer bietet seit 2002 auf seinen 41 Etagen Platz für bis zu 2000 Beschäftigte. Komplettiert wird der Komplex durch fünf Untergeschosse mit 600 Stellplätzen sowie einem angrenzenden Sockelgebäude, in dem ein Konferenzzentrum und gastronomische Einrichtungen untergebracht sind. Architektonisch besteht der Post Tower aus zwei Türmen, die sich etwas versetzt als separate Halbellipsen gegenüberstehen. Verbunden werden die Gebäudeteile durch einen geschlossenen Glaskubus mit Übergängen auf jeder Etage sowie vier sogenannten Skygärten, die jeweils einen Durchgang bis zur Glasfassade ermöglichen.
Neben einer außergewöhnlichen Architektur mit der aus Weißglas bestehenden Fassade, einem Dachgarten und zwölf Hochgeschwindigkeitsaufzügen, setzt der Post Tower auch bei der Sicherheit Zeichen. In jedem der beiden Türme stehen dazu je zwei Sicherheitstreppenräume zur Verfügung. Zudem verfügt jeder Turm über einen separaten Feuerwehraufzug, der sowohl als Transportmittel für die Feuerwehr als auch für die Evakuierung in der Mobilität eingeschränkter Personen durch die Feuerwehr dient. Im Notfall werden Personen, die nicht in der Lage sind, die Treppenhäuser zu nutzen, durch ein Leitsystem in die gesicherten Vorräume der Feuerwehraufzüge geleitet. In den Vorräumen befinden sich außerdem Notfalltelefone, über die informiert und die Evakuierung eingeleitet werden kann. Ein web-basiertes Verfahren, welches die Post zusammen mit der Telekom realisierte, ermöglicht an diesem Punkt eine schnelle und gezielte Informationsweiterleitung. Die Lösung wird vollständig aus dem Netz der Telekom bereitgestellt. Folglich ist keine dedizierte Hard- oder Software auf Seiten der Deutschen Post erforderlich.
Smart und sicher – web-basiertes Verfahren für den Notfall
Das innovative Verfahren minimiert die Schnittstellen im Informationsprozess und verringert auf diese Weise die Zeit zwischen Alarmierung und tatsächlicher Evakuierung. Personen, die abgeholt werden möchten, melden sich durch Wählen einer definierten Kurzwahl direkt bei einem elektronischen Abfragesystem. In diesem wurden die Telefonnummern der Notfalltelefone hinterlegt, sodass sofort „erkannt“ wird, um welches Telefon auf welcher Etage es sich handelt. Der Anruf aus dem gesicherten Vorraum signalisiert so zum einen den Abholwunsch des Anrufenden, zum anderen löst er einen Impuls aus, der automatisch auf einen Bildschirm in der Brandmeldezentrale übertragen wird. Dort erscheint auf dem bildlich dargestellten Post Tower ein roter Balken auf der entsprechenden Etage. Dieser Vorgang – der nun durch die Automatisierung nur wenige Sekunden in Anspruch nimmt – dauerte früher deutlich länger, denn Informationen über Stockwerk und Gebäudeteil mussten durch den Anrufenden genannt und manuell weitergegeben werden.
Der Bildschirm der neuen Lösung hingegen ist direkt an der Sprechstelle zum Feuerwehraufzug angebracht. So kann die Einsatzleitung die Information direkt an die Aufzugsführer weitergeben. Sobald der Auftrag abgearbeitet ist – also alle Personen erfolgreich evakuiert wurden – wird das System durch das Notfallteam aktualisiert. Der Balken auf der entsprechenden Etage wechselt von rot zu grün und signalisiert somit die vollständige Räumung. Diese Methode ermöglicht einen möglichst schnellen und fehlerfreien Prozess.
Weitere Vorteile des Systems
Schneller ist mit dem web-basierten Verfahren auch die Information des Notfallteams. Bei einem Feueralarm wurde bisher das Team über einen separaten Provider per SMS informiert. Die Abarbeitung erfolgte hierbei sequenziell, wodurch es bis zu sechs Minuten dauerte bis das letzte Teammitglied die SMS erhielt. Das neue Verfahren garantiert durch eine zeitgleiche Absetzung der Benachrichtigung eine sekundenschnelle Information aller Teammitglieder. Mitarbeiter, die berechtigt sind, die Alarmierung auszulösen, werden mit ihren Telefonnummern in einer Positivliste eingetragen. Ruft eine dieser Rufnummern die Alarmierungshotline an, wird der Alarm ausgelöst und das Notfallteam benachrichtigt. Der Mitarbeiter, der die Alarmierung vornimmt, kann dabei über verschiedene Nachwahlziffern den Grund der Evakuierung mitteilen.
Komfortabel und einfach gestaltet sich auch die Administration des Systems. Mussten bisher Änderungen in der Besetzung des Notfallteams oder Berechtigungen durch aufwändige Programmierungsarbeiten umgesetzt werden, kann dies mit dem neuen System in Sekundenschnelle und mit nur wenigen Handgriffen durch die Anwender selbst gesteuert werden.
Fazit
Das neu konzipierte Evakuierungs-System erfüllt viele Anforderungen. So garantiert es schnelle und fehlerfreie Prozesse und führt damit zu einer weiteren, deutlichen Optimierung des Notfallkonzepts im Post Tower. Zusammengefasst ist der Post Tower nicht nur ein Vorreiter in Sicherheitsbelangen, sondern unterstützt auch die Retter deutlich bei Ihrer Arbeit. Dies betont auch Armin Kreutzer, Brandschutzbeauftragter für den Post Tower:
„Ein Notfall, aber auch nur eine Räumungsübung löst bei alle Beteiligten einen hohen Stressfaktor aus und erfordert höchste Konzentration bei der Abarbeitung der trainierten Routineprozesse. Das erstmals bei der diesjährigen Räumungsübung eingesetzte Notfall-Management-System erwies sich hierbei als schnelles und sicheres Unterstützungstool für das Notfallteam und die Feuerwehr“.
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So ein Gebäude braucht einen guten Notfallplan. Da haben Brandschutzbeauftragte wirklich tolle Arbeit geleistet. Ich hoffe aber trotzdem, dass der Plan nie zum Einsatz kommen muss.