Sprachtechnologie und Spracherkennung werden bisher vor allem im industriellen und im unternehmerischen Umfeld genutzt. Im Bereich Unified Communications beispielsweise wird so die Kommunikation vereinfacht und effektiver gestaltet. Die Interaktion mit dem Nutzer zielte bisher auf einfache Bedienung und Effektivität ab. Leadgenerierung, Kundenkommunikation oder auch Neukundengewinnung war kein Thema. Die Werbeagentur Jung von Matt hat die Sprachtechnologie für den Entertainmentmarkt entdeckt und zeigt mit dem interaktiven Kinofilm neue Potentiale des Einsatzes auf.

Spracherkennung als Marketinginstrument

Die Idee, potentielle Neukunden durch einen interaktiven Film anzusprechen wurde weltweit zum ersten Mal umgesetzt. „Last Call“ wurde für den Fernsehsender 13th Street als innovative Maßnahme der Kundenansprache realisiert.

Ziel war es, den Fernsehsender bekannter zu machen und zudem neue Zuschauer zu gewinnen. Gerade durch die Interaktion mit der Hauptdarstellerin und das Setup als Horrorfilm erreicht der Film eine besonders emotionale Ansprache der Zuschauer. Dies zielt darauf ab, dem Publikum lange im Gedächtnis zu bleiben und durch Mundpropaganda bekannt zu werden.

Last Call – der Zuschauer als Kinoheld

Vor der Aufführung wird der Zuschauer aufgefordert seine Mobilfunknummer an eine Kurzwahl zu schicken. Dadurch registriert er sich und erhält die Möglichkeit, mit der Hauptdarstellerin in Interaktion zu treten. Während des Films erleben die Zuschauer, wie die Darstellerin von einem psychopathischen Mörder gejagt wird. Sie flieht verzweifelt durch die Ruinen einer Anstalt, findet ein Mobiltelefon und versucht Hilfe zu rufen. An ausgewählten Stellen der Handlung wird eine speziell von Powerflasher entwickelte Software dazu eingesetzt, einen Zuschauer auszuwählen, den die Darstellerin „anruft“. Seine Antwort wird per Spracherkennung in einen Befehl umgewandelt, der eine entsprechende Filmsequenz auswählt. Der Zuschauer beeinflusst so mit seinem Kommando die Handlung und den Ausgang des Films.

Der Markt erkennt die Möglichkeiten

Bereits die ersten Aufführungen von „Last Call“ sorgten national und international für Aufregung und Begeisterung. Das Presseecho war laut und auch im Bereich Social Media wurde der Film begeistert diskutiert. Über Wochen war er Top-Thema in verschiedenen Blogs, bei Twitter und auch auf Youtube, wo ein Zusammenschnitt der ersten Aufführung veröffentlicht wurde. Besonders die emotionalen Reaktionen des Publikums und der Eindruck einer realistischen Dialogführung zwischen Darstellerin und Zuschauer wurde begeistert diskutiert. Das Marketingziel, wurde schon jetzt größtenteils erreicht, weitere Vorführungen sind in Planung und werden in Kürze stattfinden. Der Sender und auch alle anderen am Projekt beteiligten Unternehmen konnten positive Pressestimmen und einen erhöhten Bekanntheitsgrad verbuchen.

Zudem wurden durch das Projekt auch andere Agenturen und Unternehmen aus den Bereichen Entertainment und Freizeit auf die Möglichkeiten des Einsatzes von Sprachtechnologie aufmerksam. Neue Projekte, in denen Spracherkennung oder auch andere Voice Lösungen eingesetzt werden, sind in Kürze zu erwarten.

Der Erfolg dieses Projektes liegt nicht zuletzt in der Mixtur der Unternehmen, die die Realisierung und Konzeption begleitet haben. Die Berater der aixvox transportierten dabei die Möglichkeiten die Sprachkommunikation bietet zu den Kreativen der Medienbranche. So wurde aus der Idee die Jung von Matt für ihren Kunden hatte, durch die Erfahrung und Marktkenntnisse der Berater der aixvox ein herausragendes Erfolgserlebnis. Der Film erhielt bei den New York Festivals einen Grand Prix und in Cannes 5 der begehrten Löwen, davon zwei goldene.